Der steigende Kostendruck in der Medizintechnik sorgt für einen Wandel von der manuellen Kleinserienfertigung hin zu einem vollautomatisierten Prozess. Mit den Dispens- und Coatingsystemen der Protecto-Serie von Rehm Thermal Systems profitiert die Branche von reduzierten Taktzeiten in Kombination mit einer für den Medizinelektronik-Sektor besonders wichtigen gesteigerten Prozesssicherheit, da der potenziell fehlerbehaftete manuelle Prozess entfällt. Eine gesicherte Rückverfolgbarkeit sämtlicher prozessrelevanter Parameter und umfangreiches Monitoring der gefertigten Baugruppen sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Mit dem innovativen Dosiersystem Protecto hat Rehm Thermal Systems ein System im Portfolio, das sehr flexibel an individuelle Kundenwünsche angepasst werden kann. Hierzu stehen je nach Anwendungsfall verschiedene Applikatoren zur Verfügung.
Der richtige Applikator für zuverlässigen Materialauftrag
Da in der Medizinbranche verstärkt UV- und Cyanacrylat-Klebstoffe Anwendung finden, ist es wichtig bei der Applikatorentechnik ein paar Besonderheiten zu beachten. So bietet etwa ein Membranventil den Vorteil, dass es bei entsprechender Konfiguration ohne einen schädlichen Kontakt des Klebstoffs mit metallischen Kontaktflächen auskommt. Zusätzlich bietet es den Vorteil, dass es sehr wartungsarm und kostengünstig ist.
Im Bereich der Medizintechnik finden Membranventile vor allem Anwendung beim Applizieren von Cyanacrylaten. Hierbei empfiehlt sich die Verwendung von Dosiernadeln mit innenliegender PFTE-Führung. Durch die geringe Oberflächenspannung kann ein Anheften von Materialrückständen sowie ein besserer Fadenabriss erreicht werden.
Weitere vielfach verwendete Applikatortypen in der Medizinbrache sind volumetrische Dosierventile, wie beispielsweise Exzenderschnecken-ventile. Diese bieten den großen Vorteil, dass sie sehr gleichmäßig, pulsationsfrei und sehr reproduzierbar unabhängig von eventuellen Druck- oder Viskositätsschwankungen arbeiten.
Dispensen und Härten in einem Arbeitsgang
Die immer breitere Akzeptanz von UV-Klebstoffen am Markt hat dazu geführt, dass es inzwischen eine Vielzahl an verschiedenen Härtesystemen für UV-Klebstoffe gibt. Rehm Thermal Systems bietet hierzu unter anderem die Möglichkeit an, die UV-Quelle direkt in die Dosierzelle zu implementieren. Hierdurch lässt sich der Prozess des Dosierens und Härtens innerhalb einer Anlage realisieren und entsprechend Standfläche einsparen. Da jeder Klebstoff einen spezifischen Photoinitiator beinhaltet, welcher mit der richtigen Wellenlänge angesprochen werden muss, um die Vernetzung und damit die Härtung des Klebstoffes zu aktivieren, gibt es die UV-Quelle mit unterschiedlichen Wellenlängen.
Sicherstellung einer permanenten Prozesskontrolle
Um sowohl während des Dosiervorgangs wie auch für die Rückverfolgbarkeit eines jeden Produktes gewährleisten zu können, dass innerhalb der definierten Toleranzen gefertigt wird, steht eine Vielzahl an Optionen zur Prozesskontrolle zur Verfügung. Hierzu zählt etwa die optional erhältliche Wägezelle mit deren Hilfe ein variabler Prüfungszyklus für die Überprüfung des Dosiervolumens festgelegt werden kann. Ein möglicher Versatz der Düsennadel in X, Y oder Z Ausrichtung kann über ein Nadelmesskreuz vollautomatisch detektiert und korrigiert werden. Über das Kamerasystem besteht zudem die Möglichkeit einer Lageerkennung des zu applizierenden Bauteils mit automatisierter Nachführung des entsprechenden Dosiervorgangs. Mit der Kamera können auch nicht belegte Plätze in einem Warenträger erkannt werden und ein entsprechender Dosiervorgang ausgelassen werden. Zusätzlich kann eine Datamatrix oder auch eine Seriennummer über das Kamerasystem eingelesen und hierdurch die Prozessparameter einer definierten Baugruppe zugeordnet werden.